Mohnnudeln: Wird es ein Leibgericht?

von Christina
Mohnnudeln wird zum Leibgericht

Gastautorin Manuela ist wieder am Zug. Mit heiterer Note widmet sie sich nach dem Krapfenkampf im Fasching einem beliebten Rezept ganz ohne der verschwörenden Hefe. 🙂 Mohnnudeln aus Erdäpfelteig, eine Köstlichkeit.  Ist es einfacher in der Zubereitung? Kann es zum Leibgericht aufsteigen? Folge den Zeilen… 

 

Logbucheintrag 

Nach meinem Krapfendisaster kann ich mich in der Küche nicht mehr blicken lassen – die Kanonenkugeln liegen allen wie ein Stein im Magen – und die restlichen wohl für immer in der Gefriertruhe. Scheinbar war dies der letzte Streich dieser vermaledeiten Hefepilze. Die sind mir definitiv zu lebendig.

Nachdem ich mich bei allen Küchenbenutzern ziemlich unbeliebt gemacht habe, stehle ich mich also an diesem verregneten Abend wieder in die Küche, um meinen Ruf als Köchin wieder aufzubessern, bei einem etwas einfacheren Rezept: Mohnnudeln!

Das Leibgericht vieler, das ich noch nie gekocht habe. Immer, wenn ich das jemandem erzähle, folgt meist ein subtiles „Waaaaaaas”, gefolgt von einem „Noch nie?!?!” – vollkommen unverständlich für mich. Wir werden sehen, wie gut diese Kartoffelteigstückchen mit Mohn-Zucker-Panade wirklich schmecken und ob diese Reaktion tatsächlich gerechtfertigt ist.

Erdäpfelteig im Anmarsch

Ich beginne also mit der Herstellung von Kartoffelteig – aus Mangel an einer Kartoffelpresse zermatsche ich die Erdäpfel mit einer Gabel und lasse das Ganze auskühlen – so weit so gut. Im Rezept steht geschrieben, dass man Mehl, Grieß, Salz, Butter und Dotter hinzugeben, und alles dann zu einem Teig verrühren soll.

Als ich gerade mein Messer am Butter ansetze, schreit plötzlich eine entsetzte Stimme hinter mir: „SOOOOO VIEL BUTTER!!” Jep. Der Running Gag mit meiner Mama hat mich beinahe zu Tode erschrocken – Bei Rezepten, bei denen ihr die Zutaten verhältnismäßig zu viel erscheinen, ist es Zeit für genau diesen Ausruf. Wir lachen und ich mache mich daran, alles zu verrühren und auf einer bemehlten (!) Arbeitsfläche einen Teil des Teiges zu Nudeln zu formen. Mit Teamwork und sehr viel Fluchen aufgrund des sehr weichen und klebrigen Teiges, haben wir es auch diesmal geschafft, nicht in die Schüssel gesogen zu werden und kochen die Nudeln in heißem Wasser.

Dann röste ich das halbe Säckchen Mohn mit Zucker an („SOOOOOO VIEL ZUCKER!!”) und… räusper… „verteile“ das Gemisch durch Schwenken der Nudeln in der Pfanne. Die Nudeln sind jetzt zwar schwarz vor Mohn, aber servierbereit.

Mohnnudeln: Nichts für schwache Nerven

Nun kommt der Moment der Wahrheit. Werden die Mohnnudeln allen munden?
Ist die „Waaaas”-Reaktion der Mohnliebhaber gerechtfertigt?

Dies und mehr erfahren Sie nach einer kurzen Werbepau- ähhh – falscher Film. Wir sitzen also alle am Esstisch und lassen uns die wirklich unbeschreiblich guten Mohnnudeln schmecken – sie haben alle recht gehabt. Es ist tatsächlich köstlich!

Doch plötzlich fällt mir die Gabel aus der Hand – wir witzeln, ob das schon die ersten Nebenwirkungen des Mohns sind. (Kleine Info am Rande: Früher haben Eltern ihren Kindern Mohn auf ihre Schnuller gegeben, um sie zu beruhigen – nicht gut für deren Gesundheit!) Da sagt mein Papa, dass er draußen etwas sieht – wir aber nicht. Also Halluzinationen auch noch! Was kommt als nächstes? Wir fallen alle in unsere Teller? Wir lachen uns zu Tode? Ja, letzteres war leider wirklich der Fall. Mohn ist eben nichts für schwache Nerven.

 

Oh wie schön, ein Abendessen für die Seele mhmmm…..Wie mir scheint, liebt Manuela es mit ihren Händen in klebrigen Teigen zu arbeiten, sei es der Germteig für die Krapfen oder der Erdäpfelteig für die Mohnnudeln. Eine lustige Patzerei ist es allemal. 😉

Liebe Grüße und bis Bald!
Christina

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